Apostel Paulus ✝️ Thessaloniki
Lage:
Thessaloniki liegt, im Norden Griechenlands am östlichen Ufer des Thermäischen Golfes in der Provinz (Eparchia) Makedonien und ist Hauptstadt des gleichnamigen Verwaltungsbezirkes (Nomos). Die Stadt streckt sich von dem Thermäischen Golf hoch zum Choriatis Gebirge.
Die höchste Erhebung ist der gleichnamige Choriatis ist mit 1200 m.
Anreise:
Der Flughafen von Thessaloniki heisst Makedonia Airport. In manchen Quellen wird er auch Mikra genannt. Mikra ist ein Teil des Stadtteiles Phinikas und liegt am nächsten zum Flughafen.
Der 3-Letter-Code des Flughafens ist SKG. Thessaloniki wird im Sommer von fast allen deutschen Flughäfen und Chartergesellschaften angeflogen.
Schon bei der Ankunft am Makedonia Airport bemerkt man, das man den mitteleuropäischen Raum verlassen hat und es nun mit dem mediterranen Laissez-Faire zu tun bekommt.
Vor dem Flughafen warten Taxis. Für Fahrten ab/bis Flughafen wird ein Zuschlag fällig, dieser wird auf den normalen Taxipreis aufgeschlagen.
Vom Flughafen gibt eine Buslinie (Linie X1) zum Hauptbahnhof und weiter zum Busbahnhof, jedoch fährt dieser durch die Innenstadt und braucht mehr als eine Stunde, um sich durch den Verkehr zu quetschen.
Das Taxi sollte die Umgehungsstraße "Periferiakos / Ring Road" nutzen und braucht zum Hauptbahnhof ca. 25 Minuten.
Der Bahnhof Thessalonikis liegt nördlich der Innenstadt. Vom Bahnhof hat man Zugverbindungen nach Sofia und Belgrad. Für innergriechische Verbindungen ist die Bahn nur zu empfehlen, wenn man viel Zeit mitbringt. Die Strecke Thessaloniki nach Athen dauert (ohne Verspätung) je nach gewählter Zugart bis zu acht Stunden. Mit dem Bus braucht man 6 Stunden. Von Thessaloniki nach Komotini im Osten Griechenlands braucht der Zug auch acht Stunden.
Der K.T.E.L Bus benötigt ca. 5 Stunden für die 273km.
Geschichte:
Thessaloniki, die "Braut des Nordens", wie es im Volksmund heisst, ist 315 v.Chr.
Von Kassandros, einem der Diadochen (Nachfolger) Alexanders des Großen gegründet worden. Kassandos hat die Stadt nach seiner Frau der Schwester Alexanders des Großen benannt.
146 v.Chr ist Thessaloniki Teil des römischen Reichen geworden. Cicero verbrachte 50 n.Chr. einen Teil seines Exils in der Stadt.. Durch Thessaloniki ist die Via Egnatia, welche die Verbindungsstrasse zwischen Rom und Byzanz war, verlaufen. In Thessaloniki gab es bis vor wenigen Jahren noch eine Strasse, welche den Namen Egnatia getragen hat. Sie ist in Konstantinos Karamanlis (ehemaliger Staatspräsident gest. 1998) umbenannt worden.
Bei der Teilung des römischen Reiches ist Thessaloniki dem Oströmischen Reich (Byzantinischen Reich) zugefallen und ist zweitregierungssitz geworden. Neben Konstantinopel war sie die zweitwichtigste Stadt im Reich. Sie ist zwischenzeitlich von Sarazenen, Slawen und Venezianern eingenommen worden, bis Thessaloniki am 29. Mai 1430 von den Osmanen erobert worden ist. Mustafa Kemal Atatürk ist 1881 in Thessaloniki, welche bis 1912 Teil des Osmanischen Reiches gewesen ist, geboren worden. Atatürks Geburtshaus ist heute das türkische Konsulat, welches ein kleines Museum beinhaltet.
Nach der Unabhängigkeit sind 1913 der griechische König Konstantinos I. und 1963 der Abgeordnete Grigoris Lambrakis in Thessaloniki ermordet worden. Letzteres Ereignis ist bekannt geworden durch den französisch-algerischen Film "Z" von dem Regisseur Kostas (Costas) Gavras.
1997 ist Thessaloniki die Ehre zu Teil geworden Europäische Kulturhauptstadt zu sein. Thessaloniki ist heute der Hauptmaterialumschlagplatz für die KFOR-Truppen im Kosovo.
Sehenswürdigkeiten in Thessaloniki:
Durch die wechselhafte Geschichte Thessalonikis sind in der Stadt noch heute die unterschiedlichsten Bauwerke zu sehen. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt sind der Triumphbogen des Galerius (Kamara), die byzantinische Stadtmauern (Kastra), der Weiße Turm (Levkos Pyrgos) und der alte Ölmarkt (Ladadika). Neben diesen Sehenswürdigkeiten gibt es eine riesige Anzahl an frühchristlichen, romanischen und byzantinischen Kirchen, von denen die bedeutendste die des Agios Dimitrios (Heiliger Demetrius) ist. Der Heilige ist der Schutzpatron der Stadt. Sein Namenstag ist regionaler Feiertag. Aus der Zeit um die Jahrhundertwende 19/20. Jahrhundert sind einige kleine herrschaftliche Villen nicht den Bausünden der 1960er Jahre zum Opfer gefallen. Man kann diese kleinen Schmuckstücke ab und an zwischen den Hochhäusern entdecken. Leider sind nur wenige der Villen und alten Häuser Restauriert. Die heutige Nomarchia (Kreisverwaltung) und die sogenannte "Villa Bianca" gehören zu den wenigen restaurierten.
Unter dem Begriff "Kamara" ist in Thessaloniki der Triumphbogen des Galerius bekannt. Galerius ist ein römischer Kaiser gewesen, der Thessaloniki zum einem Kaisersitz des römischen Reiches ausbaute. Der Triumphbogen stammt vom Ende des 3.Jhd. n.Chr. und wurde in den 1960ern teilweise zugeschüttet und in den Boden einbetoniert.
Über der Stadt thronen die byzantinischen Stadtmauern. Sie wurden in verschiedenen Bauphasen beginnend im 8. Jhd n.Chr. bis in Osmanische Zeit hinein immer wieder erweitert und im 19. Jhd. teilweise wieder eingerissen. Das sogenannte Eptapyrgion (sieben Türme), eine byzantinisch-osmanische Zitadelle ist einer der besser erhaltenen Teile. Auf der Aussichtsplattform hat man einen wunderschönen Panoramablick auf die gesamte Stadt. Zu empfehlen ist entweder das Taxi oder der bei Touristen unbekannte Weg an der Straße "Vassilisis Sophia" (Königin Sophia) entlang und dann über die Treppe zur Plattform. Zwar kann man auch durch die kleinen Gässchen den Weg nach oben nehmen, dieser ist jedoch zu Teil sehr steil.
Der Weiße Turm (Lefkos Pyrgos) ist das Wahrzeichen der Stadt. Er wurde Direkt an der Hafeneinfahrtgelegen hat er zur Byzantinischen Stadtmauer gehört. Der Weiße Turm ist als Gefängnis und Hinrichtungsstelle genutzt worden und ist deshalb "Blutiger Turm" genannt worden. Nach der Unabhängigkeit ist der Turm weiß gestrichen worden, um ihm den Schrecken zu nehmen. Von dem weiß ist jedoch außer dem Namen nichts übrig geblieben. Der Weiße Turm wurde in der kurzen venezianischen Periode (1423 bis 1430) gebaut. Er ist 37m hoch. Es befindet sich eine Ausstellung in ihm und eine Aussichtsplattform auf ihm.
Thessaloniki hat schon immer einen Teil ihres Wohlstandes als Handelsstadt mit ihrem Hafen generiert. Kurz vor dem Hafen ist Ende des 19. Jhd. ein für damalige Verhältnisse großer Ölmarkt entstanden. Der Ölmarkt hat aus kleinen Häusern mit Ladengeschäften bestanden. Zum Anlass, dass Thessaloniki 1997 Kulturhauptstadt Europas geworden ist, wurden diese Läden liebevoll restauriert. In dem Viertel ist das Vergnügungsviertel der entstanden. Bars, Kneipen und Clubs von Rock bis hin zu volkstümlicher griechischer Musik sind dort zu finden. So ziemlich alle Szenen sind dort auf relativ kleinen Raum zusammengeführt und selbst unter der Woche wird bis in die Morgenstunden gefeiert. Man sollte jedoch nicht vor 1 Uhr morgens erscheinen, da es ansonsten passieren kann, das man allein in einem dieser Lokale ist. Der Grieche geht erst gegen 0 Uhr aus dem Haus, um zu feiern.
Museen:
Archäologisches Museum: Von der Frühzeit bis zum Ende des römischen Reiches
Byzantinisches Museum: Die Byzantinische Epoche der Stadt. Europas Museum des Jahres 2005
Jüdisches Museum: Die Geschichte der Juden in Thessaloniki. In der Stadt lebten um 1900 ca. 80.000 Juden bei einer Gesamteinwohnerzahl von ca. 173.000.
Cineskopisches Museum: Griechische und internationale Filmgeschichte
Technologiemuseum: Technik von der Antike bis in die Gegenwart
Museum des Makedonischen Kampfes: Unabhängigkeitskrieg gegen die Osmanen
Türkisches Konsulat: Geburtshaus von Mustafa Kemal Atatürk und heute Museum
Eine ausführlichere Liste mit Museen in Thessaloniki finden Sie hier: www.thessaloniki-staedtereise.de
Das Wirken des Apostel Paulus in Thessaloniki:
58 n.Chr. predigte Apostel Paulus in Thessaloniki während seiner zweiten Missionsreise in der Synagoge der Stadt. Er ist dabei in Opposition zu den dort lebenden Juden geraten und er ist der Stadt verwiesen worden.
An die Bürger von Thessaloniki hat der Apostel Paulus seine beiden Thessaloniker Briefe verfasst.